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Von der Strasse zum GT-Rennen: Picasso und die kunst des rennsports

Der Schweizer Supersportwagenhersteller bereitet sich mit seinem kleinen, leichten und leistungsstarken 660 LMS darauf vor, auf den höchsten Levels des globalen GT-Rennsports anzutreten. Chassis, Aerodynamik und Kinematik sind die wichtigsten Bereiche, die verändert wurden, um den Picasso von einem Straßenfahrzeug in einen Rennwagen zu verwandeln

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Von der Straße auf die Rennstrecke: Der Picasso 660LMS ist bereit für den Renneinsatz. Der einzige Schweizer Hersteller von Supersportwagen, der 2022 sein erstes Fahrzeug vorstellte, bringt eine Rennversion auf den Markt, um ein neues Abenteuer zu wagen. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Picasso konstruiert derzeit den LMS-Rennwagen, der Anfang nächsten Jahres auf die Rennstrecke gehen soll. Firmengründer Stefano Picasso, die treibende Kraft hinter dem Rennprojekt, sagt: „Den ersten Teil meines Lebens habe ich als Leistungssportler verbracht, deshalb liebe ich Herausforderungen, und dieses Projekt ist sicher eine davon! Aber eigentlich gibt es gar nicht so viel zu tun, denn das Straßenauto wurde bereits als Extremfahrzeug entwickelt. Wir müssen es an die Sicherheitsvorschriften anpassen, die für den Wettbewerb gelten, und wir arbeiten auch daran, es leichter zu machen: Wir werden mit einem neuen Monocoque 20 Prozent Gewicht einsparen, eine Entwicklung, die auf dem aufbaut, was wir beim Straßenauto gemacht haben. Gleichzeitig wird die Steifigkeit um 24 Prozent erhöht. Zu den weiteren Entwicklungen gehört eine verbesserte Kinematik. Der Motor bleibt jedoch unverändert, denn er ist bereits ein Vorbild an Effizienz und Leistung.“

Die Entwicklung macht auch vor Rennwagen nicht Halt. „Rennsport bedeutet Adrenalin und Unterhaltung, aber vor allem ist es eine Gelegenheit für persönliches und technologisches Wachstum“, führt Picasso weiter aus. „Dieses Projekt wird es uns ermöglichen, das Auto besser kennen zu lernen und neue Entwicklungsstufen zu erreichen.“ So werden einige der für den GT-Rennsport definierten Entwicklungen auch in das Straßenauto einfließen, insbesondere das Kohlefaser-Monocoque. Der Motorsport ist für Automobilhersteller das ideale Umfeld, um neue, innovative Ideen auszuprobieren und zu testen. Das gilt auch für Pirelli, das den Rennsport seit 1907 als Freiluftlabor für Reifen nutzt.

Diese Optimierungen werden dazu beitragen, eine Reihe von Technologien zu verfeinern, die sich bereits auf einem hohen Niveau befinden. Der 660 LMS-Straßenwagen wiegt nur 980 Kilogramm und ist auf einem Monocoque-Chassis aus Kohlefaser und Verbundwerkstoffen aufgebaut. Das verleiht ihm die strukturelle Steifigkeit eines echten Rennwagens. Kohlefaser befindet sich überall, von der Innenverkleidung, die den Geist des Rennsports widerspiegelt, ohne den Komfort zu beeinträchtigen, bis hin zum Multifunktionslenkrad, das sich vor der Schaltwippe befindet. Der Wagen verfügt über ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe. Der im Heck befindliche Aluminiummotor beschleunigt den Picasso bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit erzeugt die ausgeklügelte Aerodynamik des 660LMS einen erstaunlichen Anpressdruck von 960 Kilogramm und kommt damit dem entsprechenden Wert im Motorsport sehr nahe.

Das Renndebüt des Fahrzeugs mit seinem Werksteam ist für 2024 geplant. Mit von der Partie ist auch Pirelli: Das italienische Unternehmen rüstet nicht nur das Straßenfahrzeug des 660 LMS mit den Semislick-Reifen P Zero Trofeo R aus, sondern auch das Rennprogramm des Schweizer Supersportwagens. Für beide Fahrzeuge gilt die gleiche Philosophie: die Liebe zum Rennsport und das Streben nach technologischen Höchstleistungen.